Nur wenige Kilometer vom Meer entfernt, tun sich auch im Herbst neue Welten auf. Die schönsten Bergdörfer und -städtchen im Hinterland. Für Tagträumer, Entdecker und Momentebewahrer.
Text: Silvia Trippolt-Maderbacher
DRAGUĆ
Film ab! Action, heißt es in dem malerischen Dorf Draguć im Norden Istriens. Hier zückte der berühmte Schauspieler Michael York seinen Degen als Musketier und George Lucas drehte hier Teile seines Films „Red Tails.“ Trotz seiner Bekanntheit als internationale Filmkulisse, verirren sich nur wenige Besucher in dieses Dörfchen. Dabei sprechen die authentische Mittelalterszenerie, der markante Glockenturm, das Kastell und die historischen Steinhäuser für sich.
Das Besondere: Die prächtigen Sonnenuntergänge und der weite Blick auf den See Butoniga.
Essen, Trinken: 2. Peron in Cerovlje, zehn Kilometer von Draguć entfernt. Zeitgeistiges Lokal. www.konoba-pizzeria2peron.com
GROŽNJAN
Für Künstler und Musiker. Das bekannte, mittelalterliche Dorf Grožnjan thront auf einem sonnigen und grünen Bergrücken hoch über dem Mirnatal. Im stimmungsvollen Gassen-Wirrwarr reihen sich Ateliers, Galerien, Läden und Werkstätten aneinander. Der Ort strotzt vor guter Laune und Lebensfreude.
Das Besondere: Über 40 Ateliers, Galerien und Studios.
Sehenswert: Die venezianische Loggia, das Stadttor aus dem 15. Jahrhundert.
Essen und Trinken: die Quiche im Fratellini Finefood.
HUM
Städtchen im Mini-Format. Winzig und weltberühmt. Dass die Gäste und Besucher so ziemlich jedes einzelne Haus in Hum akribisch unter die Lupe nehmen, scheint den Bewohnern nicht zu stören. Derzeit leben 29 Menschen in der „Kleinsten Stadt der Welt“. Hum ist nur 100 Meter lang und 35 Meter breit, zwei Gassen, drei Häuserreihen – fertig!
Essen und Trinken. Humska Konoba vor dem Stadttor. Ist sehr frequentiert.
LABIN
Die Perle im Osten. Das mittelalterliche Städtchen Labin präsentiert sich als abwechslungsreiches Potpourri aus Kultur, Abenteuer und Genuss. Mit seinen bunten Fassaden und seiner venezianischen Architektur strahlt es weithin sichtbar auf einem Hügel nahe der Küste.
Das Besondere: Von der Festung Fortica am westlichen Ende der Altstadt blickt man auf Rabac, die Insel Cres und über die Kvarner Bucht.
Lieblingsplatz: Kunst und Gourmet-Galerie Negri. Bestes Olivenöl, Wein und bildende Kunst. www.negri-olive.com
Essen und Trinken. Restaurant Due Fratelli. Fisch und Meeresgetier kommt vom offenen Holzkohlegrill. Zwischen Labin und Rabac. www.restaurantduefratelli.com
MOTOVUN
Istriens Berühmtheit. Bereits bei der Anfahrt wirkt das bekannteste Bergdorf Istriens magisch und märchenhaft. Atemberaubend thront es auf einem 277 Meter hohen Hügel. Rund um Motovun schimmern silbern-grüne Olivenbäume, schmiegen sich Weinreben an die Hänge und auf der Ebene schließt der geheimnisvolle Trüffelwald an. Die Fassaden der Steinhäuser leuchten in warmen Farben: terrakotta, orange, rosa, dottergelb und elfenbein. Darüber die Ziegeldächer in Rot.
Das Besondere: Trüffel und Trüffelprodukte. Gibt es hier an jeder Ecke. Manchmal riecht man sie auch.
Lieblingsplatz: Die Terrasse der Café-Galerie Artipolis zur blauen Stunde.
Essen und Trinken: Mondo. Elegantes Restaurant, bekannt für Trüffelgerichte. Internationales Publikum. In der Altstadt, sehr zentral gelegen. www.konoba-mondo.com
OPRTALJ
Toskana-Flair. Zypressenallee, Steinhäuser, Weinreben, Olivenbäume, Campanile, sanfte Hügel und charmant bröckelnde Fassaden. Alles da, was wir an der Toskana so sehr lieben. Im Norden von Motovun liegt dieser Geheimtipp. Ein kleines Dorf voller Besonderheiten. Kompakt und übersichtlich. Mit 79 Einwohnern, vier Kirchen und weit weg vom Trubel des Alltages.
Lieblingsplatz: Das Café Mila gegenüber der Loggia. Kaffee, Aperitif, manchmal Livemusik.
Essen und Trinken. Konoba Oprtalj. Geschmacksvolle Hinterlandküche, Peka-Gerichte, Holzkohlegrill. Gastgarten mit Kastanienbäumen und Blick ins Grüne.
ŽMINJ
Authentisches Hinterland. Ein kleines, unbekanntes Dorf im Grünen – mit historischen Steinhäusern, versteckten Kažuni (Hirtenunterstände), silbrig schimmernden Olivenbäumen und mehr Tieren als Menschen. Zwischendurch Weinreben, Trockenmauern, Hühnergegacker, Geblöke von Eseln und natürlich bellt ein Hund. Die Hauptsehenswürdigkeit? Der Alltag in Istrien. Hier sind Sie mittendrinnen.
Lieblingsplatz: Casa di Matiki:Wurde mehrfach zum besten B&B Kroatiens gewählt. Entzückendes Landgut mit Swimmingpool zwischen Olivenbäumen. Preis-Leistungs-Sieger.www.matiki.com
Essen und Trinken: Puli Pineta. Uriges Wirtshaus mit typischer Hinterlandsküche. Man sitzt schön unter der weinberankten Laube.
Fotos: Trippolt, Colours of Istria, Beigestellt
Alpe Adria Magazin
🍾Prickelnde News. Die 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐆𝐫𝐨ß𝐞𝐧 𝐒𝐞𝐤𝐭𝐫𝐞𝐬𝐞𝐫𝐯𝐞𝐧 vom Weingut Langmann sind da. Stefan Langmann bringt gemeinsam mit Tochter Verena gleich zwei Große Reserven – die höchste österreichische Schaumweinkategorie – auf den Markt. Sie bilden die Doppelspitze der Sektpyramide von Langmann. 🎊
𝐇ö𝐡𝐞𝐫, 𝐤ü𝐡𝐥𝐞𝐫, 𝐟𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐫
„Das kühle Klima der Weststeiermark ist einfach perfekt für Schaumwein“, weiß Winzer Stefan Langmann. Seine Rieden liegen auf über 500 Metern Seehöhe. Die Winde von der nahen Koralpe kühlen die Trauben beständig und sorgen gleichzeitig für trockenes, gesundes Traubenmaterial im regenreichsten Weinbaugebiet Österreichs (durchschnittlich 1200 mm Niederschlag pro Jahr und Quadratmeter). 💦
Der allgegenwärtige Gneis ermöglicht eine effiziente Wasserdrainage, tagsüber speichert er die Wärme und gibt sie nachts ab – ein ideales Mikroklima für die Reben und verantwortlich für mehr Frische und Struktur im Schaumwein. Für zusätzliche Eleganz und Raffinesse werden die Sekte am Weingut von Hand gerüttelt und degorgiert.
👉𝟐𝟎𝟏𝟖 𝐒𝐭𝐚𝐢𝐧𝐳 𝐒𝐞𝐤𝐭 𝐆𝐫𝐨ß𝐞 𝐑𝐞𝐬𝐞𝐫𝐯𝐞
Spontan vergoren, aus 60 % Weißburgunder- und 40 % Chardonnay-Trauben. 50 Monate Reife in 500 Liter-Fässern. Nach weiteren 24 Monaten Flaschenreife zeigt er sich mit typischer Stainzer Salzigkeit, erfreut mit zarten Hefenoten, feiner Aromatik von Pfirsich, Mandarinenzesten und Blütenhonig sowie einer frischen, eleganten Perlage.
👉𝟐𝟎𝟏𝟕 𝐋𝐚𝐧𝐠𝐞𝐠𝐠 𝐒𝐞𝐤𝐭 𝐆𝐫𝐨ß𝐞 𝐑𝐞𝐬𝐞𝐫𝐯𝐞
Die Riede Langegg liegt auf bis zu 590 Metern Seehöhe und ist nach Osten ausgerichtet, was den Trauben zusätzlich Kühlung verschafft. Der Ausbau: Stahltank und 70 Monate in der Flasche auf der Hefe. Bestehend aus 70 % Chardonnay und 30 % Sauvignon Blanc präsentiert sich die Große Reserve anfangs mit festem Körper und eleganter Zurückhaltung, bevor sie ihren Zauber am Gaumen entfaltet – mit Nuancen von Tropenfrüchten und Nüssen, finessenreicher Säurestruktur, cremiger Textur und feinem, anhaltendem Mousseux.
Beide Weine im Online Shop um € 38 verfügbar. www.weingut-langmann.at/onlineshop
📸Anna Stöcher ... Mehr zeigenWeniger zeigen
Der neue GaultMillau Österreich hat wieder Hauben und Titel verteilt. Im Süden Österreichs haben die bekannten Namen die Nase vorne. In der Steiermark führen wie in den letzten Jahren Gerhard Fuchs (Die Weinbank) und Harald Irka (Harald Irka am Pfarrhof) die Wertung an.
Auch dahinter kommen bekannte Namen. Die Geschwister Rauch in Trautmannsdorf haben vier Hauben mit 18 Punkten. Um 0,5 Punkte legte Saziani-Küchenchef Christoph Mandl in Straden (Weingut Neumeister & Restaurant Saziani) auf 17,5 Punkte zu. Vier Hauben mit 17 Punkten gab es auch wieder für das Hotel Krainer (Krainer - Hotel Restaurant Café) in Langenwang, das Restaurant Zur Goldenen Birn in Graz, die Geiger Alm in Altaussee und den Schlosskeller Südsteiermark in Seggauberg. Michael Wankerl bekommt mit seiner Veggie-Küche in der Gerüchteküche in Graz die dritte Haube. Gastronomin des Jahres 2025 wird Ulli Retter (Retter Bio-Natur-Resort).
Neues tat sich in Kärnten und Osttirol. Aufsteiger ist Ralph Kollnitzer im Reiterhof Stückler in St. Margarethen bei Wolfsberg. 3 Hauben und 16,5 Punkte gab es auf Anhieb. Der St. Veiter fährt zwei Schienen: bodenständige Küche zu normalen Preisen, abends werden auch Gourmetmenüs serviert.
Die Gamskogelhütte Katschberg mit Stefan Lastin und der Neusacherhof am Weissensee mit Küchenchef David Traun steigerten sich von 15,5 auf 16,5 Punkte. Ein Senkrechtstart gelang Küchenchef Stefan Königsberger in Osttirol im La Rosa in Sillian: drei Hauben mit 15 Punkten.
Sehr guter Neustart mit zwei Hauben in Kärnten auch für Andreas Katona (Restaurant Der Mundschenk im Georgium) am Längsee, für das Lagana Restaurant Bar und das Antoan in Villach sowie das Hotel zum Weissensee. Das Restaurant Soleo in Krumpendorf freut sich mit neuem (italienischen) Küchenchef Marco DeSanctis über eine Steigerung von 12 auf 14,5 Punkte (zwei Hauben).
Den Ambiente Award gab es übrigens für das gelungen neugestaltete Restaurant Moritz in Grafenstein.
An der Spitze mit jeweils vier Hauben thronen Hubert Wallner (Gourmet Restaurant Hubert Wallner) und Hannes Müller mit seinem Genießerhotel Die Forelle am Weissensee. Müller wurde auch zum Koch des Jahres gekürt.
Österreichweit hat sich an der Spitze nichts verändert: Jeweils 5 Hauben für Andreas Döllerer sowie Martin Klein (HANGAR-7) in Salzburg, Juan Amador, Konstantin Filippou, Silvio Nickol und Heinz Reitbauer in Wien (Steirereck im Stadtpark), die Obauers (Restaurant-Hotel Obauer) in Werfen und der junge Benjamin Parth (Restaurant Yscla Stüva) in Ischgl.
Fotos: Martin Lugger, Fischer, Marion Luttenberger, Julia Stix, Tina Veit-Fuchs, Sophie Kirchner, Beigestellt ... Mehr zeigenWeniger zeigen
Top-Tipps für einen Winter mit Genuss! Das neue Alpe Adria Magazin Nr. 51 erscheint am 15. November. 164 Seiten wieder mit jeder Menge Tipps: 50 Geheimtipps in Venedig – Ski-WM Saalbach – Ski Nassfeld, Katschberg – Top-Spas – Schönste Dörfer Friauls – Advent am Wolfgangsee – Winter in Istrien – Celje – Sonnen-Hotspots. Plus Lokaltests, Kurzurlaubstipps, Produkttrends und noch vieles mehr ...
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